Calais-Wintertour 14. Januar 2023 | Wintermäntel-Aktion
Benne Schmitz, unser wieder genesener Calais-Koordinator, steht kurz vor seiner Wintertour am 14. Januar 2023. Er möchte gerne auf die gemeinsame Wintermäntel-Aktion von FwiD und stay! aufmerksam machen. Benne schreibt:
Liebe Düsseldorfer:innen,
Ihr habt Euch sicher schon gefragt, wann wir mal wieder was für die in Calais gestrandeten Flüchtlinge machen. Die Menschen sind ja nicht verschwunden. Und die Antwort heißt: Sehr bald! Mitte Januar.
DENN: Wir werden gebeten, dringend benötigte #Wintermäntel aufzutreiben, da die CRS, eine kasernierte Spezialeinheit der französischen Nationalpolizei, nach wie vor die Zelte und Schlafsäcke der in Calais Festsitzenden zerstört und den geflüchteten Menschen danach nur noch die dünnen Kleider am Leib bleiben. Im Winter! Wir hoffen sehr, dass Ihr uns wieder kräftig unterstützt, damit wir das Geld für die Wintermäntel zusammen bekommen. Die ersten 130 Mäntel sind bereits auf dem Weg zu uns und wir hoffen, dass wir mit Eurer Hilfe weitere nachbestellen können. Kein Spendenbetrag ist zu groß und wir freuen uns auch über Kleinstbeträge. Jeder Cent hilft!
Um es Euch so einfach wie möglich zu machen, könnt Ihr z.B. per paypal anderen Menschen Wärme spenden. Dazu einfach den Button rechts unter diesem Text anklicken und unser "Projekt(e) Calais" auswählen. Oder Ihr macht es klassisch mit Überweisung auf unser Konto (links daneben). Die Arbeit erledigen wir!
Wir planen, die Wintermäntel am 14.01.2023, (Aufbruch: 06:00 Uhr ) nach Calais zu bringen und an dem Wochenende im Lager von Care4Calais bei der Ausgabe an die frierenden Menschen mit anzupacken. Und wie immer würden wir uns sehr freuen, wenn Ihr auch eure Freunde, Bekannten und Verwandte über unsere Wintermäntel-Aktion informiert.
Föhlt Euch alle jebützt und haltet Euch warm!
Euer Benne
#hilfefürcalais
#Wintermäntel
www.hilfe-fuer-calais.de
Per Konto spenden:
Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf e.V.
IBAN: DE 48 3005 0110 1007 7908 41
Bitte im Verwendungszweck "Namen der Aktion" angeben.
Vereinfachter Spendennachweis bis 300 Euro:
Für Spenden bis 300 Euro genügt als steuerlicher Nachweis ein Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung eines Kreditinstituts. Ein Spendennachweis nach amtlichem Mustertext ist nicht mehr erforderlich.
Wenn Du einen Spendennachweis ab 300 € benötigst, bitte Mailadresse oder Name/Anschrift im Verwendungszweck mit angeben.
Leilas Bericht aus Calais
Leila, eine der eifrigsten Calais-Helferinnen in Düsseldorf war kürzlich mit einem Transporter an privat gesammelten Spenden in Calais. Hier ein Bericht über ihre Eindrücke:
"Vom 27.11. – 28.11.22 fuhren eine Freundin und ich nach Calais, um Spenden für geflüchtete Menschen bei der Hilfsorganisation Care4Calais abzugeben, die wir zuvor im Freundes- und Bekanntenkreis gesammelt hatten. Unter den Spenden waren Winterjacken, Schuhe, Hosen, Pullover, Unterwäsche, Zelte, Schlafsäcke und Isomatten sowie ein paar Handys und Ladekabel. Nachdem wir mithilfe der Ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen von Care4Calais die Spenden im Lager abgestellt hatten, begann die Einteilung für den Service.
Dabei handelt es sich um die Ausgabe von gespendeter Kleidung, Campingausstattung sowie Heiß- und Kaltgetränken an die geflüchteten Menschen, um die sich Care4Calais an mindestens sechs Nachmittagen in der Woche kümmert. Zudem gibt es verschiedene Stationen, wie z. B. „Hair“, „Games“, „Bicycle“, „Sewing“, etc., an denen die geflüchteten Menschen Materialien und Hilfestellungen erhalten, ihre Fahrräder und Kleidung zu reparieren, sich gegenseitig die Haare schneiden, spiele Spielen, ihre Handys aufladen können oder auch Englisch unterricht erhalten.
Der 27.11.22 war ein kalter und regnerischer Tag, sodass nur wenige Geflüchtete zum Treffpunkt kamen. Etwa 30 Menschen kamen innerhalb der ersten zwei Stunden auf den Platz. Die meisten um zunächst ihre Handys zu laden und etwas Warmes zu trinken. Nach einiger Zeit kamen einige der Geflüchteten zur Friseurstation, an der meine Freundin und ich für den Tag eingeteilt waren. Einer der Männer aus dem Südsudan bot sich an, einem weiteren Mann aus Eritrea die Haare zu schneiden. Ein paar weitere Männer kamen dazu und wir hatten nette Gespräche. Einen Südsudanesen fragte ich, warum er nach UK wolle. „Wegen der Sprache.“, antwortete er mir. Auch ein anderer Geflüchteter aus dem Iran, der schon seit mehreren Jahren in Calais lebt und bereits einmal aus UK abgeschoben wurde, erklärte mir, dass die Sprache der Grund für die meisten Geflüchteten sei, dort leben zu wollen. Zudem haben viele die Hoffnung auf ein besseres Leben, als sie es in ihrem Heimatland aber auch in den anderen europäischen Ländern hatten, in denen sie bisher waren.
Wieviele geflüchtete Menschen momentan in Calais leben, lässt sich nur schwer sagen. Mitarbeiter von Care4Calais gehen davon aus, dass zurzeit etwa 800 geflüchtete Menschen in Calais sowie 500-600 weitere im Nachbarort Dünkirchen in illegalen Zeltlagern leben.
Per Konto spenden:
Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf e.V.
IBAN: DE 48 3005 0110 1007 7908 41
Bitte im Verwendungszweck "Namen der Aktion" angeben.
Vereinfachter Spendennachweis bis 300 Euro:
Für Spenden bis 300 Euro genügt als steuerlicher Nachweis ein Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung eines Kreditinstituts. Ein Spendennachweis nach amtlichem Mustertext ist nicht mehr erforderlich.
Wenn Du einen Spendennachweis ab 300 € benötigst, bitte Mailadresse oder Name/Anschrift im Verwendungszweck mit angeben.
Unsere Vor-Weihnachtstour nach Calais
Die Spendenbereitschaft unserer Düsseldorfer*innen war wieder großartig. Am Samstag machen sich Benne, unser Calais-Fahrer und seine Ehefrau Christin wieder auf den Weg nach Calais. Eine Vor-Weihnachtstour sozusagen. Benne schreibt dazu:
"So, morgen früh geht es wieder los nach Calais. An Bord unzählige Schlafsäcke. Vielen Dank an die Werbeagentur
The Baby Elephant, die alleine
100 Winterschlafsäcke gespendet hat.
Und dazu kommen 600 Power Banks (ich glaube es sind viel mehr).
Sechs oder acht Kartons, ich habe den Überblick verloren, mit Schokolade.
Weit über 150 Decken und keine Ahnung wie viele Winterjacken, Wanderstiefel, Zelte, Rucksäcke, Pullover, Hoodies, Socken, Hygieneartikel u.v.m.
Bis auf den Kasten Füchschen, den uns meine bessere Hälfte Christin spendiert hat, hätte nicht mehr viel reingepasst, wie Ihr seht.
Vielen Dank an unsere Freunde vom Restaurant KORNSPEICHER in Krefeld-Hüls, die für uns gesammelt haben. An die Düsseldorfer Marketingagentur nu: communications, die in Rekordzeit unseren Webauftritt www.hilfe-fuer-calais.de pro bono aus dem Boden gestampft haben.
Und vielen Dank an die vielen engagierten Menschen, die nicht nur für uns gesammelt haben, sondern die Sachen auch inspiziert, sortiert und verpackt haben und allen jenen, die uns in den letzten Tagen Spritgeld gespendet haben.
Ihr seid super!!!
Föhlt Euch jebützt und frohe und besinnliche Weihnachten Euch allen!
Benne"
Gestrandet in Calais: Das Leben im Dschungel
(WDRforyou Reportage vom 19.08.2021)
(Video: youtube)
WDR | Von Janina Werner
Tausende Migranten und Geflüchtete leben im Wald von Calais ohne fließendes Wasser, ohne Toilette. Viele von ihnen waren vorher in Deutschland.
Sie haben eine Ausbildung gemacht und die Sprache gelernt. Aber aus Angst, abgeschoben zu werden, sind sie nach Calais gegangen. Ihr Ziel: England. Manche versuchen seit einem Jahr, über den Ärmelkanal zu kommen. Dabei verschärft das Land gerade sein Asylgesetz und bekämpft die illegale Migration. Wie ist die Lage vor Ort und wer sind die Menschen, die das alles auf sich nehmen? Janina Werner hat sich im Dschungel von Calais umgeschaut.
Interviewpartnerin Anna, Rechtsrefendarin aus Düsseldorf und Helferin von FwiD ist auch in Calais. Sie hilft dort im großen Lager aus, wo sie Lebensmittel sortiert und in Tüten packt (Min. 09:32). Die Lebensmittel stammen aus unserer letzten Spendenlieferung für Calais.
3. Hilfstour für Calais startet heute Nacht!
Unsere dritte Hilfslieferung für Calais - diesmal mit Schwerpunkt Hygieneartikel - startet in der Nacht vom 28. auf den 29.05. Wieder ist die Hilfsbereitschaft der Düsseldorfer*innen riesig. Wieder brauchen wir einen LKW. Und wieder konnten wir uns auf unser "altes" Sammelstellen-Hilfenetz (s. unten) verlassen. Als Zentrallager für die vielen Spendenpakete haben wir Sägewerk-Transporte gewinnen können. Besonders viel Freude hat uns das Leo-Statz-Berufskolleg gemacht:
Leo-Statz-Berufskolleg & Freund*innen
Das Team aus Schüler*innen und Lehrer*innen des Leo-Statz-Berufskolleg und weitere Freund*innen mobilisierten besonders viele Spender*innen. Zusammengekommen sind alleine hier unglaubliche 400 Hygieneartikel-Tüten, weitere 40 Lebensmittelpakete und reichlich Schlafsäcke. Stellvertretend für die wieder einmal großartige Spendebereitschaft in Düsseldorf und die vielen vielen "Möglich-Macher*innen" sagen wir:
HERZLICHEN DANK EUCH ALLEN!
Der 7,5 Tonnen-LKW - noch leer
Wir wussten um die große Spendenbereitschaft der Düsseldorfer*innen und haben vorgesorgt. Mit dieser riesigen Ladefläche sollten wir auskommen. Oder wird es vielleicht doch noch eng? Schauen wir mal...
Zentrallager "Sägewerk"
Unsere fleißigen Helfer*innen beim Beladen des LKW im "Sägewerk". Paket für Paket laden Frauen und Männer gemeinsam auf. Ein Drittel der Ladefläche ist bereits gefüllt...
Unser LKW füllt sich
Der LKW füllt sich mehr und mehr. Unser Beladungsteam gibt weiter Gas. Und kommt dabei ganz schön ins Schwitzen. Reicht die Ladefläche? Auf dem Parkplatz vom "Sägewerk" muss der voll beladene Sprinter vom Leo-Statz-Berufskolleg noch umgeladen werden...
"With Love from Düsseldorf"
Es ist vollbracht! Der LKW ist voll beladen und der Platz hat knapp ausgereicht. Wieder einmal sind wir alle total geflasht davon, dass uns die Düsseldorfer*innen so viele Hygieneartikel und einiges mehr gespendet haben.
"With Love from Düsseldorf"
reichen wir diese Spenden nun weiter zu den notleidenden Menschen in Calais.
In der heutigen Nacht (28./29.05) machen sich unser LKW-Fahrer Patrick "Pakki" Schiffer, Bezirksbürgermeister (Stadtbezirk 2) und Ben "Benne" Schmitz auf den Weg zu unseren Freunden von Care4Calais. Wir sind gespannt, welche Geschichten sie uns mitbringen.
Vor Abreise: Benne Schmitz mit Grußbotschaft an Care4Calais (Englisch)
Benne Schmitz, "Macher" und Mitorganisator bei FwiD, sendet vor seiner Abreise einen Videogruß (Engl.) an unsere Freund*innen von Care4Calais. Er spricht von vier Wochen erneut harter Team-Arbeit seit der letzten Hilfstour. Von über 600 Hygieneartikel-Tüten, weiteren 40 Lebensmittelpaketen und vielen vielen Zelten, Rucksäcken, Decken und Schlafsäcken, die gespendet und überall in Düsseldorf eingesammelt wurden. Er werde nun [zusammen mit Pakki] rechtzeitig "zum Frühstück" in Calais ankommen.
Wir wünschen gute Fahrt!
Bedarfsliste für dritte Hilfslieferung Calais am 29.05.2021
Dringend benötigt: Hygieneartikel!
Die Helfer*innen von Care4Calais haben Benne Schmitz bei seiner jüngsten Hilfsfahrt mitgeteilt, dass die geflüchteten Menschen auch dringend Hygieneartikel brauchen. Mit Euren Spenden startet unsere nächste Hilfslieferung am 29.05.2021. Folgende Hygieneprodukte werden benötigt:
Bedarfsliste Hygieneartikel:
- 1 x Tube Zahnpasta (C4C hat genug Zahnbürsten),
- 2 x Paket Einwegrasierer (Inhalt je 10 Stück),
- 1 x Rasierschaum 200 ml,
- 1 x Deospray,
- 1 x Duschgel,
- 1 x Tempos (Paket von 15 x 10 Stück),
- 1 x Feuchte Tücher (100 Stück),
- 1 x ein Stück Seife,
- 1 x eine Seifendose (Dose, in der die nasse Seife aufbewahrt werden kann).
Weiterhin benötigt:
- Zelte,
- Schlafsäcke und Decken,
- Isomatten,
- neue Jogging Hosen, dunkle Farben in Bundgröße 26-34, mit Bündchen,
- neue Boxer-Shorts in S und M. Wenn es geht eng anliegend,
- Socken, Mützen und Schals,
- neue wasserfeste Wanderstiefel Größe 38-45 (hauptsächlich Größe 40-43),
- neue Turnschuhe Größe 38-45 (hauptsächlich Größe 40-43),
- Planen,
- Regenponchos,
- Rucksäcke.
Nach wie vor dringend:
- Entsperrte Mobiltelefone mit Ladegerät,
- Ladegeräte,
- Powerbänke.
Sammelstelle "Offene Tür Wersten" bis 26.05.2021 geöffnet
Die Sachspenden-Sammelstellen im gesamten Stadtgebiet (plus Meerbusch) sind mittlerweile geschlossen. Eine Sammelstelle hat jedoch noch bis zum 26. Mai, 14 Uhr, geöffnet. Etwaige Sachspenden für Calais können hier abgegeben werden:
Offene Tür Wersten
Lützenkircherstr. 14
40591 Düsseldorf
0176 - 4346941
WDR-Lokalzeit Düsseldorf vom 26.04.2021
Beitrag über Hotspot Calais und unsere 2. Hilfslieferung
Der WDR hat uns freundlicherweise den Video-Mitschnitt aus der Sendung WDR-Lokalzeit aus Düsseldorf vom 26.04.2021 zur freien Verfügung gestellt. Der Filmbeitrag widmet sich dem Hotspot Calais und unserer 2. Hilfslieferung dorthin.
2. Hilfslieferung in Calais eingetroffen
EU-Volunteers staunen und klatschen
Unser LKW (und Sprinter) ist mit der 2. Hilfslieferung von FwiD in Calais eingetroffen. Sie wird von den staunenden Volunteers aus Frankreich, England, Irland und Portugal in Empfang genommen. Vier Tonnen Lebensmittel und Hilfsgüter aus Düsseldorf hatten sie wohl nicht erwartet, wie unser Video zeigt.
Mehr dazu seht Ihr auf unserer Seite:
Spendenerfolge
2. Hilfslieferung nach Calais startet am 24.04.2021
Spendenaktion von Lebensmitteln und Hilfsgütern am 23.04. erfolgreich BEENDET!
In Calais hungern und frieren geflüchtete Menschen, teilweise mit ihren Familien. Es sind z. Zt. ungefähr 1.000 Menschen. Wenn es wärmer wird, werden viele weitere hinzu kommen. Es gibt kaum Versorgung! Am Dringendsten werden Lebensmittel, Zelte, Schlafsäcke, Ladekabel u.a. gebraucht. Danach haben wir ein Interview von Benne mit Rainking TV reingestellt. Er schildert aus eigener Anschauung, warum die Verhältnisse in Calais wegen Brexit und Corona dermaßen krass sind. Unsere nächste Hilfslieferung findet am 24.04.2021 statt.
Spendenaktion am 23.04. erfolgreich BEENDET!
Bei unserer Spendenaktion kamen unglaubliche
vier Tonnen Lebensmittel und Hilfsgüter
zusammen. Wie es zu diesem großartigen Erfolg gekommen ist, welchen Menschen wir das verdanken und welche schönen Geschichten dabei entstanden sind, erfahrt Ihr auf unserer Extraseite "Spendenerfolge".
Mögen Sie weiter helfen, gerne auch mit Geld?
Helfen gibt Kraft! Helfen kostet aber auch Geld. Wir müssen für unsere Hilfs-Touren Sprit und Fahrzeuge (LKW und Sprinter) bezahlen. Und es wird nötig sein, eigentlich selbstverständliche Dinge wie z.B. Unterwäsche, Socken und für Hygieneartikel etc. hinzu zu kaufen. Überleben hat auch mit Würde zu tun. Jeder einzelne Euro hilft dabei. Ganz lieben Dank!
Interview mit Benne Schmitz, unserem "MACHER", Helfer und Fahrer für Calais
Was Benne antreibt, den Geflüchteten dringend zu helfen, erfahrt Ihr in dem obigen Video (Ausschnitt), das Rainking TV mit ihm geführt hat.
Momentan befinden sich etwas über 1.000 Flüchtende in Calais und dem benachbarten Dünkirchen, die einen Weg nach England suchen. Nachdem der "Dschungel" von Calais 2016 von den französischen Behörden niedergerissen wurde, setzt die Regierung nun alles daran, einen neuen Dschungel zu verhindern. Kaum haben die Flüchtenden einen Schlaf- oder Kochplatz gefunden, werden sie von der Polizei vertrieben und Zelte, Schlafsäcke und mitunter auch persönlicher Besitz zerstört. Hinzu kommen die Auswirkungen des Brexit und die Pandemie.
Update Spenden-Projekt Calais 27.03.2021: Erste Hilfslieferung angekommen! Die Volunteers grüßen Euch!
Spenden-Projekt Calais
Flüchtlinge ohne Versorgung - wir helfen!
Vier Autostunden von Düsseldorf entfernt suchen weiterhin ca. 1.500 Flüchtlinge unter schlimmsten Lebensbedingungen einen Weg nach Großbritannien. Über die nord-französische Hafenstadt Calais. Dort ist die Versorgung der Menschen nach dem Brexit nahezu zusammengebrochen. Das geschieht jetzt, zusätzlich, nachdem das Flüchtlings-Camp von den französischen Behörden schon einmal niedergerissen wurde und die französischen Behörden alles dafür tun, einen neuen "Dschungel" zu verhindern, anstatt den notleidenden Menschen zu helfen. Sicherheitskräfte haben sie von ihren Schlaf-und Kochplätzen vertrieben. Ihre Zelte, Schlafsäcke und mitunter auch ihr persönlicher Besitz wurden zerstört. Und doch sind die Menschen geblieben und hoffen weiter. Wir wollen ihnen helfen!
Brexitfolge: Flüchtlinge ohne Versorgung
Es gibt nach dem Brexit eine große Versorgungslücke. Aus Großbritannien, der bisherigen Hauptversorgungsroute, kommen keine Sachspenden mehr zu den geflüchteten Menschen durch. Durch die Pandemie bleiben zudem die Volunteers, also die Helfer*innen aus. Dies schlägt jetzt voll auf die Lage der Flüchtlinge in Calais durch.
Unser Bündnis für die Notversorgung von Flüchtlingen - Ihre Geldspende:
Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Notlage der Menschen in Calais in Erinnerung zu rufen und die Versorgungslücke zu schließen: Unser Bündnis u.a. mit Stay! und Hanseatic Help hat am 27.03.2021 die erste Hilfslieferung auf den Weg gebracht (Interview zu "Calais", siehe unten), mit der wir unsere Partner von Care4Calais vor Ort unterstützen. An weiteren Hilfslieferungen wird bereits gearbeitet. Hierfür brauchen wir dringend Ihre Unterstützung in Form einer Geldspende. Bitte helfen Sie Menschen in bitterer Not und unterstützen Sie sie mit einer Geldspende:
Aufmerksamkeit schaffen - Interview mit Helfer*innen zum Hotspot Calais
Wie die aktuelle Lage ist, was das mit den Menschen macht und was nötig ist, um ihnen zu helfen
Wir möchten den Hotspot Calais in Erinnerung rufen und auf die dringend benötigten Hilfslieferungen für geflüchtete Menschen aufmerksam machen. Fashiontoday.de hat ein Interview mit den Helfer*innen Clare Moseley von Care4Calais und Benne Schmitz von FwiD geführt. Das Interview macht die Zustände in Calais transparent und was nötig ist, um den Menschen zu helfen. Dieses Interview bilden wir mit freundlicher Unterstützung von Fashiontoday.de hier ab:
Über 80 Millionen Menschen waren im Jahr 2020 auf der Flucht. Wer nach Großbritannien will, landet meist in Calais. FT sprach mit den Flüchtlingshelfenden Clare Moseley und Benne Schmitz über die verheerenden Zustände in der nordfranzösischen Hafenstadt. Ein Spendenaufruf.
FT: Clare, wie bist du zur Flüchtlingsarbeit gekommen?
Clare: „Das war eher zufällig. Früher habe ich als Buchhalterin gearbeitet und hatte keine Ambitionen, mich für irgendetwas zu engagieren. Im Jahr 2015 las ich einen Artikel über Geflüchtete, die im Mittelmeer ertrunken sind, und war entsetzt. Ich wusste damals nicht viel über die politischen Hintergründe, also fing ich an zu recherchieren. Dabei stieß ich auf eine sehr kleine Gruppe aus Großbritannien, die in Calais in der Flüchtlingshilfe aktiv war. Kurzerhand fuhr ich dorthin, um mir selbst ein Bild zu machen.“
Was hast du dort vorgefunden?
Clare: „Als ich in Calais ankam, war ich geschockt: 6.000 Geflüchtete, die auf zweieinhalb Quadratmetern zusammengepfercht waren, ohne Zelte, Decken oder sonstigen Schutz. Die Leute fragten mich nach Essen und ein Mann hielt mir sein Baby hin und sagte: "Bitte, nimm meine Tochter, damit sie hier rauskommt!" Der blanke Horror! Ich bin an einem Sonntag von Calais nach Hause gefahren, schon am Mittwoch darauf habe ich meinem Mann gesagt, dass ich wieder zurück muss. Noch am selben Abend bin ich wieder nach Calais und habe angefangen, dort zu arbeiten.
Anfangs dachte ich, es wäre nur für kurze Zeit, bis die Regierung oder jemand Offizielles kommt, um die Situation zu regeln. Aber niemand kam und ich blieb. Eine der schlimmsten Erinnerungen aus dieser Zeit ist der Beginn des zweiten Winters – der erste war schon furchtbar gewesen: Kälte, Regen und der ganze Matsch. Ich konnte einfach nicht begreifen, dass die Menschen dort noch so einen Winter durchstehen mussten.“
Du bist dann im Endeffekt zweieinhalb Jahre in Calais geblieben …
Clare: „Ja. Damals waren Leute aus aller Herren Länder im Camp, jeden Tag kamen irgendwelche Autos mit Hilfsgütern an. Das absolute Chaos! Viele Sachen landeten daher auf dem Müll oder kamen nicht bei den richtigen Leuten an. Als ich circa eine Woche in Calais war, kam ein Mann ins Camp. Er war Rentner, aber früher Lagerleiter für eine Supermarktkette gewesen. Er sagte: ,Ihr braucht ein Lager für die Hilfsgüter!‘ Ich schrieb also verschiedene Hilfsorganisationen an und wartete zwei Wochen auf Antwort. Als die nicht kam, nahmen der Mann und ich das selbst in die Hand. Jeder von uns hatte 5.000 Pfund und damit besorgten wir uns ein Lager. Jetzt hatten wir einen Ort, an den die Leute die Hilfsgüter bringen und wir die Weitergabe organisieren konnten. Irgendwie kam auch immer wieder neues Geld zusammen, damit das Lager weiterlaufen konnte. Und ich blieb und blieb und blieb …“
Aber irgendwann bist du dann doch wieder nach Hause nach Großbritannien gefahren.
Clare: „Nach zweieinhalb Jahren war ich total erschöpft, körperlich und auch emotional. Inzwischen gab es ein richtiges Team vor Ort, also fand ich jemanden, der das Lager übernahm. Heute bin ich vor allem in der Organisation tätig und fahre nur noch einmal im Monat nach Calais, um zu sehen, ob dort alles gut läuft.“
Benne, wie hat es bei dir mit der Flüchtlingsarbeit angefangen?
Benne: „Wir erinnern uns alle noch an das Jahr 2015, als es in den Medien kein anderes Thema mehr gab als die Geflüchteten in Ungarn, die versuchten, nach Deutschland zu gelangen. Es herrschte unheimliches Chaos und man sah viele Bilder von alten Frauen in Rollstühlen, Kindern und schwangeren Frauen. Ich dachte mir: Wir müssen einen Minibus organisieren, nach Ungarn fahren und die Schwächsten da rausholen und nach Deutschland oder Österreich bringen. Wenn sie dich dabei geschnappt hätten, wärst du allerdings im Gefängnis gelandet. Daher verwarf ich die Idee und konzentrierte mich mit meiner Frau und Freunden darauf, Hilfsgüter zu organisieren und in ein Lager in Kroatien zu bringen.
Kurz nachdem ich von dort zurückkam, sah ich die ersten Bilder aus Calais in den Medien. Ich dachte mir: Okay, das ist gleich um die Ecke. Also fuhr ich dorthin und arbeitete mit einer französischen Organisation, wir bauten damals Hütten im ,Dschungel‘ auf, so nannte man das Camp. Zu dieser Zeit habe ich dann auch Clare kennengelernt.“
In den letzten Jahren warst du sehr engagiert auf der sogenannten Balkanroute, jetzt hast du aber wieder vermehrt Calais im Fokus. Warum?
Benne: „Durch meinen deutsch-britischen Hintergrund war ich schon immer an der politischen Lage in Großbritannien interessiert. Als der Brexit kam, wusste ich sofort, dass er ganz massive Auswirkungen auf die Situation in Calais haben würde. Ich lebe in Düsseldorf und mit dem Auto sind es nur vier Stunden bis dahin. Wenn uns zum Beispiel Bekleidung in größeren Mengen von einem Textilunternehmen gespendet wird, ist es für uns erheblich leichter, sie nach Calais zu bringen, als nach Griechenland zu fahren, was viel mehr Zeit und Geld kostet. Außerdem ist die Situation in Calais ähnlich schlimm wie die in den Camps in Südosteuropa.
Wir haben also einerseits das Elend vor der eigenen Haustüre und andererseits ist es wirtschaftlicher, die Ware nach Calais zu bringen und das Spendenbudget effizient einzusetzen.“
Besonders verheerend an der Lage in Calais ist, dass sich weder die französische noch die britische Regierung für die Geflüchteten verantwortlich fühlt: Sie leben in Zelten am Straßenrand, die alle 48 Stunden von der Polizei geräumt werden. Wie kann das mitten in Europa passieren?
Clare: „In Calais versucht man mit allen Mitteln, die Flüchtlinge loszuwerden. Die Polizei denkt, dass sie sie nur schlecht genug behandeln muss, damit sie verschwinden. Aber das funktioniert natürlich nicht. Flüchtlinge haben keine Wahl! Trotzdem hören die Polizisten nicht mit ihren Schikanen auf, das geht schon seit Jahren so, einfach grauenhaft. Sie nehmen den Menschen die Möglichkeit, irgendwo im Trockenen und Warmen zu schlafen, und es ist inzwischen sogar illegal, ihnen Essen zu geben. Das ist Folter!“
Benne: „Einer der Gründe, warum mir schlecht wird, wenn über die europäischen Werte gesprochen wird. Hier geht es um Menschen, die vor Folter, Bürgerkriegen oder vor Hunger fliehen. Was sind das für Werte, wenn ich ihnen einen sicheren Platz zum Schlafen oder Essen verweigere? Jeder, der ein Gewissen hat, muss sich hier einmischen!“
Haben die Geflüchteten in Großbritannien große Chancen auf Anerkennung ihres Asylverfahrens?
Clare: „Nein, aber sie haben keine andere Möglichkeit. Viele von ihnen waren vorher in Deutschland, aber mussten weg, weil sie kein Asyl bekommen haben. Dorthin können sie jetzt nicht mehr zurück. Das ist das Problem aller Geflüchteten: Sie können nirgendwohin zurück.“
Wir haben eben schon kurz über den Brexit gesprochen. Was hat sich seitdem konkret in der britischen Flüchtlingspolitik verändert?
Clare: „Die Regierung in Großbritannien rückt immer weiter nach rechts und streicht zunehmend Sozialleistungen. Dadurch lassen sich die Flüchtlinge aber nicht abschrecken und versuchen trotzdem, den Kanal zu überqueren. Die Briten wollen das mit allen Mitteln verhindern und geben astronomische Summen für den Grenzschutz aus. Das ist einfach nur lächerlich! Die Menschen versuchen die Überfahrt mit kleinen Schlauchbooten und die Briten schalten das Militär ein, um sie abzufangen.“
Wie viele Flüchtlinge leben derzeit in Calais?
Clare: „Um die 1.000. In den letzten zwei Monaten haben es ungefähr 200 Menschen nach Großbritannien geschafft, mehr als zur gleichen Zeit im letzten Jahr. Etwa genauso viele sind neu in Calais angekommen, daher bleibt die Zahl der Geflüchteten dort relativ stabil.“
Was geschieht mit denen, die die Überfahrt nicht schaffen?
Clare: „Viele bleiben in Calais und versuchen es wieder, andere haben die Nase voll von dem harten Leben und gehen nach Paris oder in eine andere französische Stadt. Aber keiner von ihnen hat jemals gesagt: "Ich kann nicht mehr, ich gehe zurück nach Hause."
Gibt es auch Menschen, die im Kanal ertrinken?
Clare: „Im letzten Jahr waren es fünf oder sechs.“
Benne: „Das sind die, von denen wir wissen. Wir haben ja keine genauen Angaben, wie viele Menschen die Überfahrt versuchen und wie viele Leichen eventuell gar nicht gefunden wurden.“
Warum kommen die Geflüchteten trotzdem nach Calais und lassen sich nicht gleich irgendwo anders in Frankreich registrieren?
Clare: „Wer gezielt nach Calais kommt, will nach Großbritannien. Darunter sind Kriegsflüchtlinge, die einen Großteil ihrer Familie in ihren Heimatländern verloren, allerdings noch ein paar Verwandte oder Freunde in Großbritannien haben. Wieder andere kommen aus ehemaligen Kolonialländern des Commonwealth. Sie kennen die Sprache und die Kultur aus dem Fernsehen und wollen daher dort leben.“
Aber das, was sie in Calais vorfinden, hat so gar nichts mit einem zivilisierten Europa zu tun …
Clare:„Ja, das stimmt. In einem sehr heißen Sommer wurde in allen Parks und an öffentlichen Plätzen das Wasser abgedreht, damit die Geflüchteten nichts zu trinken haben. Damals haben wir den ganzen Tag über Wasser für sie abgefüllt und es ihnen gebracht – es war furchtbar.“
Momentan wütet das Coronavirus in Europa. Wie wirkt sich das auf die Situation in Calais aus?
Benne: „Clare, du hast mir erzählt, dass ihr seit Wochen keine Lieferungen von Hilfsgütern mehr aus Großbritannien bekommen habt.“
Clare: „Ja, das stimmt, seit dem 1. Januar ist nichts mehr angekommen – das liegt aber vor allem am Brexit. Dazu kommt, dass wegen Corona viele Gruppen aufgehört haben, aktiv in Calais zu arbeiten und auch keine Volunteers mehr schicken. Die Situation an den Grenzen ist momentan ein Alptraum.“
Gibt es unter den Geflüchteten viele Infizierte?
Clare: „Beim ersten Lockdown waren wir sehr besorgt, dass das Virus unter den Flüchtlingen ausbrechen könnte. Die Menschen leben auf sehr engem Raum und die Hygienebedingungen sind sehr schlecht – sie können sich nicht einmal die Hände waschen. Aber inzwischen können wir glücklicherweise sagen, dass sich die Sorgen nicht bestätigt haben, vermutlich, weil die Geflüchteten die ganze Zeit draußen sind. Trotzdem versorgen wir sie mit Masken und Handdesinfektionsmittel und versuchen, ihnen Social Distancing zu erklären.“
Wie wirken sich die ausbleibenden Hilfslieferungen aus Großbritannien auf die Versorgungslage im Camp aus?
Benne: „Es fehlt einfach an allem. Wenn man auf der Flucht ist, braucht man warme und regenfeste, bequeme Kleidung, ein Zelt, einen Schlafsack, eine Isomatte, Schuhe … Es geht um die Basics. Ich weiß natürlich, dass gerade wegen Corona alle eine schwere Zeit durchmachen, was mir für alle Beteiligten sehr leidtut. Trotzdem kann ich nicht anders, als dieses Interview für einen Spendenaufruf zu nutzen.
Ich habe gelesen, dass viele Händler ihre durch den Lockdown nicht verkauften Waren vernichten. Es wäre toll, wenn sie sich überlegen würden, sie stattdessen zu spenden, vor allem wetterfeste Winterkleidung. Wir arbeiten unter anderem mit einem Lager in der Nähe von Köln zusammen, das diese Spenden für uns entgegennimmt und lagert, mit anderen sind wir bereits im Gespräch. Sollten sich also Händler oder Textilunternehmen bereit erklären, uns Kleidung zu spenden, könnten wir sie in diesem Lager abholen und nach Calais bringen. Vielleicht liest das jetzt jemand, der uns kontaktieren und mit uns zusammenarbeiten möchte. Wir stellen selbstverständlich für alle gespendeten Waren eine Spendenquittung aus!“
Bisher waren Sachspenden von Unternehmen umsatzsteuerpflichtig. Bundesfinanzminister Olaf Scholz plant jedoch gerade, pandemiebedingt für einen begrenzten Zeitraum auf die Umsatzsteuer bei gespendeten Waren zu verzichten, damit diese nicht vernichtet werden müssen …
Benne: „Das ist richtig. Und wir hoffen sehr, dass sich das Gesetz bald ändert und dass es nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch für Ketten und Textilhersteller gelten wird. Das würde uns das Spendensammeln erleichtern. Allerdings können wir nicht darauf warten, da sich die Flüchtenden bereits jetzt in einer furchtbaren Lage befinden.
Daher nochmals gerne mein Aufruf an alle: Wenn Sie unverkaufte Ware haben und diese nicht vernichtet sehen wollen, dann melden Sie sich bitte bei uns, dann besprechen wir alles Weitere.“
Ich hoffe, dass sich viele bei euch melden werden! Sind denn auch Geldspenden erwünscht?
Benne: „Die sind natürlich auch willkommen. Wir brauchen immer Geld, um die Transportkosten nach Calais zu finanzieren.“
(Quelle: Fashiontoday.de)
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Fragen zum Thema Geldspenden?
Du hast Fragen zum Thema Geldspenden und wünschst einen persönlichen Ansprechpartner? Gerne steht Dir sowohl unsere Vorstandsvorsitzende Hildegard Düsing-Krems als auch unser Kassenwart Heinz-Peter Salomon nach Vereinbarung zu einem vertraulichen Gespräch zur Verfügung:
Ansprechpartner für Ihre Geldspende:
Hildegard Düsing-Krems, Vorstandsvorsitzende
h.duesing-krems@fwi-d.de
Heinz-Peter Salomon, Kassenwart
hp.salomon@fwi-d.de