Wenn Konflikte eskalieren: Hilfetelefon in 17 Sprachen
Wenn Konflikte eskalieren: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000-116016
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" richtet sich an alle Frauen, die von Gewalt betroffen oder bedroht sind – ganz gleich, ob die Gewalterfahrung in der Vergangenheit oder Gegenwart liegt. Auch Freunde und Verwandte, die Gewaltbetroffene unterstützen wollen, können zum Hörer greifen. Ebenso Fachkräfte, die berufsbedingt mit dem Thema Gewalt gegen Frauen in Kontakt kommen. Das Beratungsangebot gilt unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft, Religion sowie sexueller Orientierung und Identität der hilfesuchenden Personen und bezieht Lesben, Schwule, Bisexuelle, transgender, trans- und intersexuelle sowie queere Menschen (LSBTTIQ) mit ein.
Das Hilfetelefon ist unter der Telefonnummer08000-116016 rund um die Uhr erreichbar, auch an Wochenenden und Feiertagen – an 365 Tagen im Jahr. Der Anruf ist kostenlos. Selbst ohne Mobil-Guthaben ist die Beratung möglich. Die Beraterinnen sind ausgebildete und erfahrene Fachkräfte. Die Anrufer allein bestimmen, was sie der Beraterin anvertrauen und was sie lieber für sich behalten wollen. Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangebote können in Wohnortnähe der Anrufer vermittelt werden. Achtung: Die Rufnummer 08000-116016 ist nur innerhalb Deutschlands erreichbar.
Mit Hilfe von Dolmetscherinnen kann die Telefon-Beratung aktuell in 17 Fremdsprachen stattfinden. Im interkulturellen Beraterinnen-Team arbeiten viele mehrsprachige Fachkräfte, die auch direkt in einer Fremdsprache beraten können:
ARABISCH / عربي , FARSI/DARI فارسى/دری , ENGLISH / ENGLISCH, FRANÇAIS / FRANZÖSISCH, ESPAÑOL / SPANISCH, ITALIANO / ITALIENISCH, PORTUGUÊS / PORTUGIESISCH, TÜRKÇE / TÜRKISCH, KURMANCÎ / KURDISCH (KURMANDSCHI), ROMÂNĂ / RUMÄNISCH, POLSKI / POLNISCH, РУССКИЙ / RUSSISCH, SHQIP / ALBANISCH, КБЪЛГАРСКИ / BULGARISCH, SRPSKI / SERBISCH, TIẾNG VIỆT / VIETNAMESISCH, 中文 / CHINESISCH.
Die Beratung kann auch
über E-Mail,
im Termin-Chat und sogar
im Sofort-Chat erfolgen:
Wenn Konflikte eskalieren: Schutz für Frauen in Frauenhäusern
Internationales Frauenhaus (AWO) - Schutz und Zufluchtstätte für Frauen
Im Internationalen Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt kann grundsätzlich jede (volljährige) bedrohte und/oder misshandelte und/oder von Zwangsverheiratung bedrohte Frau mit und ohne Kinder aufgenommen werden, unabhängig von Staatsangehörigkeit, Alter, Status, Religion, Herkunftsstadt.
Angebote:
ANONYME, sichere Wohnmöglichkeit,
Beratung und Unterstützung u. a. bei:
- Entwicklung neuer Lebensperspektiven,
- Sicherung des Lebensunterhaltes,
- Wohnungs- und Erwerbssuche,
- Begleitung zu Ämtern, Rechtsanwältinnen etc.,
- Beratung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen,
- nachgehende Beratung,
- Beratung in Deutsch, Englisch, Arabisch, Marokkanisch, Serbokroatisch, Französisch, Türkisch und Russisch möglich.
Ansprechpartner:
Silvia Röck
AWO Familienglobus gGmbH
Internationales Frauenhaus, Postfach 33 02 09, 40435 Düsseldorf
Tel. +49 (0)211 60025588
NOTTELEFON: +49 (0)211 6588484
E-Mail
Weiteres Frauenhaus in Düsseldorf von
Frauen Helfen Frauen e.V.
Frauenhäuser in Nordrhein-Westfalen finden:
Datenbanksuche bei der LAG Autonomer Frauenhäuser NRW.
Studie zu Konflikten in Unterkünften
BICC-Studie "All Day Waiting" zu Konflikten in Unterkünften für Geflüchtete
Das Friedenforschungsinstitut Bonn International Center for Conversion (BICC) hat eine Studie zu Konflikten in Unterkünften für Geflüchtete veröffentlicht. Die Autoren Dr. Simone Christ, Dr. Esther Meininghaus und Tim Röing kommen in ihrem Working Paper "All Day Waiting" zu folgenden Hauptergebnissen:
- die Konflikte in Unterbringungen für Geflüchtete sind strukturell bedingt,
- das Unterbringungs- und Asylsystem bedeuten einen tiefgreifenden Eingriff in die persönliche Autonomie,
- Traumata bleiben häufig unentdeckt,
- die Konkurrenz zwischen Gruppen kann zu Konflikten führen,
- aggressives Verhalten und Kriminalität stehen häufig in Verbindung mit Substanzmissbrauch und schlechter Bleibeperspektive,
- auch in vermeintlich schutzgebenden Unterbringungen kommt es zu geschlechterbasierter und häuslicher Gewalt,
- fehlende Mindeststandards resultieren in sehr unterschiedlichen Betreuungsqualitäten,
- Fehlende Richtlinien zur Sanktionierung von Regelverstößen sind eine Belastung für Mitarbeiter und Bewohner und
- geflüchtete Menschen versuchen, ihre Autonomie zurückzugewinnen.
Handlungsempfehlungen
Handlungsempfehlungen für ein konfliktfreieres Zusammenleben in Unterkünften
Die Autor_innen von "All Day Waiting" haben eine mehrsprachige Kurzfassung ihrer Forschungsergebnisse veröffentlicht. Für ein konfliktfreieres Zusammenleben in Unterkünften empfehlen sie:
- die Unterbringung in Wohnungen oder Wohneinheiten und die transparente Gestaltung von Asylverfahren,
- die Mit-und Selbstbestimmung fördern,
- Qualitätsstandards schaffen,
- Gleichbehandlung garantieren und
- den Schutz für Opfer.
Kurzzusammenfassung der Studienergebnisse (Deutsch)
Zur Kurzzusammenfassung der Studienergebnisse in den Sprachen:
Englisch,Französisch, Arabisch, Kurdisch, Farsi, Dari, Tigrinya
Empfehlungen an die Politik
Empfehlungen an die Politik in Stadt, Land und Bund
In ihrem Policy Brief "Konfliktprävention in Unterkünften - Selbstverantwortung geflüchteter Menschen stärken" richten sich die o.g. Forscher an die Entscheider in Stadt, Land und Bund und geben ihnen folgende Empfehlungen:
- Strukturelle Konfliktursachen beheben – Dezentraler Unterbringung Vorrang geben und Asylverfahren transparent gestalten,
- Mit- und Selbstbestimmung fördern,
- Qualitätsstandards schaffen,
- Gleichbehandlungen garantieren,
- Opferschutz gewährleisten und
- Sanktionierung von Regelverstößen vereinheitlichen.